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Fürs Leben lernen

7. Februar 2018

Leserbrief in der Zuger Woche vom 7. Februar 2018

 

Herr Regierungsrat Schleiss schrieb in der Zuger Woche vom 31.1.2018 über den «Aufwand und Ertrag in der Schule». In einem Punkt kann ich ihm wirklich zustimmen. Es ist für die Lehrpersonen wichtig immer den Abgleich zwischen Aufwand und Ertrag zu machen. Das tun sie täglich, denn auch sie wollen stets effizient wirken. Die Zusammenarbeit erachte ich als einen Schlüssel zum Erfolg. Vieles kann besser gemeinsam statt einsam gelöst werden, insbesondere dann, wenn die Anforderungen stets steigen. Allerdings dürfte die Zusammenarbeit nicht nur bei den gemeinsamen Zielen und der Leistungsmessung stehen bleiben. Das würde sonst bedeuten, dass man die Schülerinnen und Schüler lediglich auf die Prüfungen trimmen möchte. Wäre es aber nicht sinnvoll, ihnen zu vermitteln, dass man nicht für Prüfungen sondern fürs Leben lernt? Dass es schön sein kann, sich in Thema zu vertiefen und «Experte» zu werden, weil man sich so vertraut macht mit dem Thema?

Thomas Pfiffner

Thomas Pfiffner, Wahlkampfleiter CVP Baar, Mitglied der Integrationskommission

Der Ruf nach kantonalen Leistungsmessungen kommt immer wieder in regelmässigen Abständen. Schon in den 80er-Jahren hatten wir die Standardprüfungen, die nicht obligatorisch waren, die man aber bei einem Nichtentscheid für die Oberstufe vorlegen musste. Und was bringt das? Wo sollte der Fokus liegen? Auf «Beurteilen und Fördern» oder auf die kantonale, punktuelle, einmalige, einheitliche, vergleichbare Messung? Sollte man daraus dann ableiten, wer eine gute und wer eine schlechte Lehrperson ist, dann werden viele Lehrpersonen vor solchen Prüfungen nur noch darauf üben. Statt solche rückwärtsgerichtete Formen hervorzukramen, wäre es viel sinnvoller, Beurteilungsformen zu entwickeln, die den Lernfortschritt messen. Was ist wertvoller? Einen Schüler, der schon sehr gut ist, mit einer sehr guten Note zu belohnen, oder jemanden, der vom Thema keine Ahnung hatte und am Ende der Lernsequenz eine gute Leistung vorzeigen kann? Daher fordere ich Herrn Schleiss auf, John Haettie nochmals genauer zu lesen, denn solche Anregungen stehen auch drin!